Die sechs wichtigsten Unterschiede der Mittelklassekameras von FujiFilm
FujiFim hat mit der X-T50 das Nachfolgemodell der Mittelklasse-DSLM X-T30 II angekündigt. Während die X-T30 II gegenüber der X-T30 nur recht wenige Verbesserungen erhielt, stellt die X-T50 wieder ein großes Update dar. Wir stellen die wichtigsten Features der beiden APS-C-Kameras im folgenden Vergleich gegenüber und gehen im Detail auf die Verbesserungen ein.
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Ankündigung der FujiFilm X-T50
Datenblatt der FujiFilm X-T50
Datenblatt der FujiFilm X-T30 II
Unterschied 1: Sensor und Bildprozessor
Als eine der wichtigsten Neuerungen ist bei der FujiFilm X-T50 der „X-Trans CMOS 5 HR“-Sensor zu nennen. Dabei handelt es sich zwar um keine echte Neuheit, denn der Chip wird unter anderem bereits bei der FujiFilm X-T5 und FujiFilm X-H2 verwendet, das Update ist gegenüber der X-T30 II jedoch enorm. Die Auflösungssteigerung fällt mit 39,8 Megapixel zu 26 Megapixel beachtlich aus, die neue DSLM kann dank rund 50 Prozent mehr Pixel Details wesentlich besser wiedergeben. Keine Änderungen sind von der Sensorgröße zu berichten, die Sensoren gehören mit 23,5 x 15,6mm zur APS-C-Klasse. Des Weiteren handelt es sich jeweils um Bildwandler mit einer rückwärtigen Belichtung.
Mit ihrem 39,8-Megapixel-Sensor schließt die X-T50 zu den Oberklasse-DSLMs von FujiFilm auf:
Interessant: Durch Änderungen an der Pixelstruktur des X-Trans CMOS 5 HR-Chipkonnte FujiFilm die Standardempfindlichkeit von ISO 160 (X-T30 II) auf ISO 125 leicht absenken. Da beide DSLMs über eine ISO-Erweiterung nach unten verfügen, sind zudem bis zu ISO 64 (X-T50) und ISO 80 (X-T30 II) wählbar. Das obere Limit liegt bei ISO 12.800 ohne Erweiterung und ISO 51.200 mit Erweiterung.
Als Bildprozessor kommt bei der FujiFilmX-T50 der neue X Processor 5 zum Einsatz. Dieser sollte sich unter anderem auf die allgemeine Arbeitsgeschwindigkeit und das Bildrauschen positiv auswirken.
Die Bildstabilisatoreinheit bietet trotz kompakter Abmessungen eine hohe Leistung:
Unterschied 2: Der Bildstabilisator
Das bedeutendste Update stellt bei der FujiFilm X-T50 aus unserer Sicht der kamerainterne Bildstabilisator dar. Das oftmals als „IBIS“ abgekürzte Bildstabilisierungssystem erlaubt verwacklungsfreie Videos mit allen verwendeten Objektiven und ermöglicht deutlich kürzere Belichtungszeiten bei Freihand-Aufnahmen. Besitzer der FujiFilm X-T30 II sind auf einen Bildstabilisator im Objektiv angewiesen – oder müssen mit Nachteilen leben. Die Objektivauswahl ist dadurch eingeschränkt, gerade bei Festbrennweiten verzichtet FujiFilm oftmals auf den „OIS.“ Mit dem Verwacklungsausgleich in fünf Achsen und einer Kompensationsleistung von sieben Blendenstufen erreicht der IBIS der X-T50 erfreulicherweise sogar die Leistung der Oberklasse-IBIS-Systeme von FujiFilm.
Unterschied 3: Serienbildfunktion und Verschluss
Serienaufnahmen sind mit beiden spiegellosen Systemkameras in diesem Vergleich mit jeweils acht Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung möglich, wenn der mechanische Verschluss zum Einsatz kommt. Für die höchstmögliche Bildrate ist der elektronische Verschluss zu nutzen. Die FujiFilm X-T50 schafft bei voller Auflösung maximal 13 Bilder pro Sekunde, die FujiFilm X-T30 kommt auf bis zu 20 Bilder pro Sekunde. Noch mehr Bilder pro Sekunde lassen sich bei gecropptem Bildausschnitt speichern. Damit komm die X-T50 (1,29-fach Crop und 24 Megapixel) auf 20 Bilder pro Sekunde, die X-T30 II (1,25-fach Crop und 16 Megapixel) sogar auf 30 Bilder pro Sekunde.
Dramatisch besser schneidet die X-T50 dafür bei der Serienbildlänge ab: Mit 20 Bildern pro Sekunde soll sie laut FujiFilm 168 JPEGs oder 66 komprimierte RAWs speichern können, bei 13 Bildern pro Sekunde mehr als 1.000 JPEGs oder 94 komprimierte RAWs. Die FujiFilm X-T30 II kommt bei 30 Bildern pro Sekunde dagegen nur auf 29 JPEGs sowie 17 komprimierte RAWs und bei 20 Bildern pro Sekunde auf 32 JPEGs und 17 komprimierte RAWs.
Was die möglichen Belichtungszeiten angeht, liegen die elektronischen Verschlüsse ebenso weit auseinander. Die FujiFilm X-T30 II belichtet damit bis zu 1/32.000 Sekunde, die FujiFilm X-T50 bis zu 1/180.000 Sekunde. Die mechanischen Verschlüsse schneiden mit bis zu 1/4.000 Sekunde dagegen identisch ab.
Bei Serienaufnahmen arbeitet die X-T50 nicht ganz so schnell, hält aber viel länger durch:
Unterschied 4: Der Autofokus
Da die Leistung des Autofokus bei spiegellosen Systemkameras wegen der Phasen-AF-Pixel auf dem Sensor stark vom verbauten Bildwandler abhängt, wirkt sich der neue Sensor der X-T50 auch auf den Autofokus aus. Mit 3,3 Millionen Phasen-AF-Pixeln hat die neue DSLM deutlich mehr als die FujiFilm X-T30 II (2,16 Millionen) zu bieten, AF-Berechnungen sollten dadurch besser möglich sein. Darüber hinaus verfügt die X-T50 über neue AF-Algorithmen und dank Deep-Learning-Unterstützung über eine umfassende Motiverkennung. Neben Menschen (Augen und Gesichter) kann die spiegellose Systemkamera Tiere, Vögel, Insekten, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge und Drohnen erkennen sowie verfolgen. Die FujiFilm X-T30 hat nur eine Gesichts- und Augenerkennung (bei Menschen) zu bieten.
Unterschied 5: Die Videoaufnahme
Videos stehen bei FujiFilm bereits länger im Fokus, schon bei der FujiFim X-T30 II sind daher einige Videofunktionen vorhanden. Die X-T50 kann sich vom Vorgängermodell allerdings durch deutlich höhere Auflösung und Bildraten absetzen. Während die X-T30 maximal in 4K-Auflösung (4.096 x 2.160 Pixel oder 3.840 x 2.160 Pixel) mit 30 Vollbildern pro Sekunde filmen kann, unterstützt die X-T50 6,2K-Videos (6.240 x 3.150 Pixel) mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde sowie 4K-Videos (4.096 x 2.160 Pixel oder 3.840 x 2.160 Pixel) mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde. Keinen Unterschied gibt es dagegen in Full-HD: Hier sind Zeitlupen mit bis zu 240 Vollbildern pro Sekunde möglich. Aufnahmen lassen sich mit beiden DSLMs maximal mit 10-Bit und 4:2:2 abspeichern, die maximale Bitrate ist bei der X-T50 mit 360Mbit/s aber deutlich höher als bei der X-T30 II mit 200Mbit/s. Für einen möglichst großen Dynamikumfang kann man jeweils mit F-Log-Profil filmen und die Dateien auch per HDMI ausgeben.
Die Rückseite der FujiFilm X-T50:
Die Rückseite der FujiFilm X-T30 II:
Unterschied 6: Gehäuse und Display
Die Gehäuse beider spiegelloser Systemkameras fallen grundsätzlich recht ähnlich aus (X-T50: 12,4 x 8,4 x 4,9cm; X-T30 II: 11,8 x 8,3 x 4,7cm), FujiFilm hat sich bei der X-T50 allerdings für ein geändertes Gehäusedesign entschieden. Der obere Gehäuseteil läuft nun zur Mitte zu, der Griff wurde rundlicher gestaltet und auch die Lage mancher Tasten hat sich geändert. So ist die AEL-Taste nun nicht mehr links vom rückseitigen Einstellrad, sondern oberhalb des Joysticks zu finden. Die AF-L-Taste wurde des Weiteren rechts neben den Sucher verlagert und die Q-Taste etwas weiter zur rechten Seitenfläche gedreht.
Die Oberseite der FujiFilm X-T50:
Die Oberseite der FujiFilm X-T30 II:
Die Oberseite der X-T50 ist wegen der geränderten Griffform zudem nicht mehr ganz gerade gestaltet und das Wählrad auf der linken Oberseite wird zum Einstellen des Filmsimulationsmodus statt zur Wahl des Auslösemodus verwendet. Beim Display der X-T50 hat sich FujiFilm (wie bei der X-T30 II) für eine nach oben und unten schwenkbare Konstruktion entschieden, mit 1,84 Millionen Subpixel löst dieses aber ein wenig höher als bei der X-T30 II auf.
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Autor: dkamera.de Redaktion